Quantcast
Channel: Kommentare zu: Sibelius a la vista
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4

Von: Martin Hufner

$
0
0

Als Antwort auf Anonymus Vier.

Sehr geehrte(r) Namenlose(r),

einen gewissen Sarkasmus werden Sie schon finden. Die Sache mit dem Zufall ist so eine Angelegenheit. Es geht um Wiederkennbarkeit. Und die ist dann schon relevant. Es handelt sich bei Sibelius ja nicht um irgendeine Nebenstimme, die da geht, sondern: das Motiv steht zentral am Anfang und wird in den Hauptstimmen wiederholt. Bei Coltrane ist es auch so. Nur stimmen da leider die Intervalle nicht. Ich höre beim Windows-Start immer diesen Sibelius. Es ist schlimm.

Gleichwohl will ich verraten, dass die Sache eine Vorgeschichte hat. Mit ca. 16 Jahren habe ich im Schulfunk des NDR eine Sendung über musikalische Plagiate gehört. Da ging es genau um dieses Motiv. Mit dem fünften Ton noch dran. Urheber war ein gewisser Herr Rehbein, der die Olympia-Fanfare für München 1972 schrieb.

https://youtu.be/JvmG6sV7nFk

Bald darauf muss ein Plagiats-Streit entbrannt sein. Von der Gruppe 5th Dimension gab es „Up, up and away“ (hier ab Sekunde 29 etwa):

https://youtu.be/5akEgsZSfhg?t=29s

Als die Sache 1972/71 hochkam war ich noch zu jung. Aber es gab da einigen Wirbel. So wie jetzt bei fast jeder erfolgreichen Nummer auch (Europea Song Contest-Beispiele). Im Schulfunk, meine ich mich zu erinnern, wurde der Vorwurf dadurch entkräftet, dass das Motiv auch an anderen Stellen früher Verwendung gefunden hat. So beispielsweise in der fünften Sinfonie von Sibelius. Natürlich ist daher der Vorwurf gegen Robert Fripp aus der Luft gegriffen. Gleichwohl ist es so allerweltsmäßig eben nicht. Bin daher gespannt auf die Passagen bei Mahler, Bruckner und Wagner, die Sie da im Sinn haben.

PS: Finden Sie nicht, dass die Fortsetzung nach einem Filmmusikmotiv klingt? Ich komme nicht drauf :)


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4

Latest Images

Trending Articles





Latest Images